109. Goethe, J. W.: Kytice.
"Das Sträusschen.
Altböhmisch
Wehet ein Lüftchen
Aus fürstlichen Wäldern;
Da läufet das Mädchen,
Da läuft es zum Bach,
Schöpft in beschlag' ne
Eimer das Wasser.
Vorsichtig, bedächtig
Versteht sie zu schöpfen.
Am Flusse zum Mädchen
Schwimmet ein Sträusschen,
Ein duftiges Sträusschen
Von Veilchen und Rosen.
Wenn ich, du holdes
Blümchen, es wüsste,
Wer dich gepflanzet
In lockeren Boden;
Wahrlich! dem gäb ich
Ein goldnes Ringlein.
Wenn ich, du holdes
Sträusschen, es wüsste,
Wer dich mit zartem
Baste gebunden;
Wahrlich! dem gäb' ich
Die Nadel vom Haare.
..."
Patrně Johanovou rukou. Nová úprava jedné básně z tak zvaného Rukopisu Kralodvorského; vznikla v Mariánských Lázních 28. července 1822.
110. Goethe, J. W.: Kytice.
Das Sträusschen
"Wenn ich, du holdes
Blümchen, es wüsste,
Wer dich gepflanzet
In lockeren Boden;
Wahrlich! dem gäb ich
Ein goldnes Ringlein.
Wenn ich, du holdes
Sträusschen, es wüsste,
Wer dich mit zartem
Baste gebunden;
Wahrlich! dem gäb ich
Die Nadel vom Haare.
Wenn ich, du holdes
Blümchen, es wüsste,
Wer in den kühlen
Bach dich geworfen;
Wahrlich! dem gäb' ich
Mein Kränzlein vom Haupte.
Und so verfolgt sie
Das eilende Sträusschen,
Sie eilet vorauf ihm,
Versucht es zu fangen;
Da, fällt, ach! sie
Ins kühlige Wasser."
Ukázka z tištěné verze Goetheho úpravy Kytice v Über Kunst und Altertum (díl 4., číslo 1., strana 74). Stuttgart 1823.