In der tschechischen Literatur haben wir einen langen Streit: sind die Königinhofer und Grünberger Handschriften echt oder gefälscht? Diesem Streit werde ich meinen Vortrag widmen.
Ich beginne mit der Frage, was sind die Königinhofer und Grünberger Handschriften?
Die Grünberger Handschrift besteht aus 4 schmutzigen Pergamentblättern, sie ist mit grüner Schrift geschrieben. In dem Text finden wir 4 einfache grüne Initialen und einige große Buchstaben, die mit roter Farbe geschrieben sind. Außerdem sind hier mehrere rote Zeichen mit einem unbekannten Zweck. Diese roten Zeichen hat schon František Palacký gründlich studiert, aber auch er könnte sich nicht erklären, wozu sie dienen. Palacký (ein bedeutender tschechischer Historiker der 19. Jh.) meinte, dass es Vortragszeichen oder Noten für den Sänger sein können, denen gemäß der Sänger seine Stimme zu verstärken, zu dämpfen, höher oder tiefer zu tragen hatte. František Palacký hielt die Handschrift für das älteste Denkmal der tschechischen Literatur aus dem 9. oder 10. Jahrhundert.
Die Grünberger Handschrift wurde auf dem Schloss Grünberg bei Pilsen gefunden. Es war im Jahre 1817, genau vor 200 Jahren.
Die Königinhofer Handschrift besteht aus 14 Pergamentblättern und 2 schmalen Streifen, sie ist mit brauner Schrift geschrieben. In dem Text sind 7 große Initialen, hier sehen wir die Initiale Z. Die Initialen sind mit Gold und grünen Ornamenten verziert. Die Handschrift wurde in einer Kirche in der Stadt Dvůr Králové in Ostböhmen gefunden. Es war auch im Jahre 1817, vor 200 Jahren.
Die Königinhofer Handschrift hat ein junger Dichter Václav Hanka gefunden. Er war damals 26 Jahre alt. Václav Hanka hat Jura studiert, aber er liebte sehr die tschechische Sprache und andere slawische Sprachen. Er lernte slawische Sprachen aus verschiedenen Quellen und auch von dem ersten tschechischen slawischen Philologen Josef Dobrovský. Václav Hanka und seine Freunde aus der Prager Universität haben tschechische Gedichte deklamiert, sie wollten die tschechische Sprache erhalten und entwickeln. Eines Tages besuchte Hanka die Kirche in Dvůr Králové und dort fand er ein kleines Heftchen aus Pergamentblättern – die Königinhofer Handschrift. Es war viel Freude unter jungen und alten Patrioten, weil das Pergament-Bruchstück sehr schöne alttschechische Heldenlieder und auch lyrische Lieder enthält.
Wir müssen uns erinnern, dass in dieser Zeit die tschechische Sprache im Verfall war. Fast alle Zeitungen waren deutsch, die Adel und die gebildeten Leute sprachen deutsch. Die deutsche Literatur war auf einem beträchtlich höheren Niveau, als die tschechische. Nun plötzlich hat man ausgezeichnete tschechische Lieder gefunden, die über die Heldentaten der Vorfahren in einer sicheren, selbstbewussten Sprache erzählten. Etwas Ähnliches konnte weder Václav Hanka, noch ein anderer damaliger Dichter schreiben.
Hier sehen wir ein Bild von Mikoláš Aleš zu dem Lied „Niederlage der Sachsen“. Die Lieder der Königinhofer Handschrift schildern siegreiche Kämpfe gegen verschiedene Feinde, was in der tschechischen Literatur bis heute wirklich sehr selten ist.
Die Grünberger Handschrift beschreibt ein Gericht der Fürstin Libuše über zwei Brüder Chrudoš und Staglav. Der böse Chrudoš war mit dem Urteil nicht zufrieden und er beleidigte die Fürstin mit den Wörtern: „Weh den Männern, wenn ein Weib gebietet!“ Die Fürstin hat danach den Ackermann Přemysl geheiratet und so ist die erste tschechische Herrscherdynastie der Přemysliden entstanden.
Beide Handschriften betreffen also die Wurzel der tschechischen Nation, weil sie die Verteidigung des Landes und die Anfänge des Staatsrechts in Vordergrund stellen.
Beide Handschriften wurden vom Anfang an eifrig gelesen und als alte Literaturdenkmäler verehrt. Nur der Philologe Josef Dobrovský war skeptisch gegen die Grünberger Handschrift, weil es nicht bekannt war, wo sie gefunden wurde. Die Pergamentblätter sind in das Nationalmuseum mit Post zusammen mit einem anonymen Brief eingetroffen. Erst 40 Jahre danach hat sich gezeigt, dass ein Beamter von dem Schloss Grünberg sie aus dem Hausarchiv seines Herrn genommen hat. Dann waren fast alle Zweifel weg und die beiden Handschriften sind zum Kulturschatz der tschechischen Nation geworden.
Der Finder Václav Hanka hat die gedruckte deutsche Ausgabe auch an Johan Wolfgang Goethe geschickt. Goethe hat die Handschriften als unschätzbare Reste der ältesten Zeit bezeichnet. Das Lied Sträusschen hat ihm besonders gefallen. Er hat sie ergänzt und umformt und dann in einer Gedichtsammlung herausgegeben.
Die Handschriften sind übrigens eines der am meistens übersetzten tschechischen Kunstwerke. Sie wurden in viele Sprachen übersetzt, darunter auch in die schwedische, finnische, ukrainische, sorbische, altgriechische und lateinische Sprache. Eine japanische Übersetzung ist erst im Jahre 2004 erschienen. Es gibt auch eine Ausgabe der Handschriften in der stenografischen Schrift.
Die bekannten tschechischen Dichter, z. B. Mácha, Neruda, Sládek, Vrchlický, Zeyer und andere haben die Handschriften hoch geschätzt. Die Musiker haben zu den Texten Musik komponiert. Die Maler haben sich bemüht, die Geschichten in Bildern darzustellen. Im tschechischen Nationaltheater finden wir mehrere Kunstwerke, die durch die Handschriften inspiriert wurden. Auf der Front des Nationaltheaters sind Skulpturen des Kämpfers Záboj und des Sängers Lumír von Antonín Wagner. Hier sehen wir den Helden Trut im Kampf mit einem Drachen, von Mikoláš Aleš.
Fünf Jahre nach der Eröffnung des Nationaltheaters kam eine unangenehme Überraschung. Der Philologe Jan Gebauer hat einen Artikel veröffentlicht, wo er erklärte, dass die Sprache der Handschriften anders als in den anderen alten Denkmälern ist. Gebauer hatte eine Liste der sprachlichen Besonderheiten vorgelegt und er hat vor allem betont, dass einige Fehler identisch mit den Fehlern des schon erwähnten Dichters Václav Hanka sind. Da dieser Hanka verdächtig der Fälschung anderer Handschriften war, hatte Gebauer für möglich, dass auch die Königinhofer und die Grünberger Handschrift Fälschungen sind.
Gebauer hat sich daher eine chemische Prüfung der Handschriften gewünscht. Er hat zuerst gemeint, wenn die chemische Prüfung ein hohes Alter der Handschriften beweist, dann muss man die sprachlichen Einwände anders erklären. Einige andere Personen haben Gebauer unterstützt – unter ihnen der zukünftige tschechische Präsident Tomáš Garrigue Masaryk. Aber die Mehrheit der öffentlich tätigen Personen und auch die gewöhnlichen Leser bestanden darauf, dass die Handschriften echt und alt sind. In der ganzen tschechischen Gesellschaft hat man diese Sache gelöst. Viele hatten das Gefühl, dass es eine Beleidigung des ganzen tschechischen Volkes ist, die Handschriften als falsch zu bezeichnen. Tomáš Garrigue Masaryk hat dagegen gesagt: wir müssen die Wahrheit aufnehmen, auch wenn sie unangenehm ist.
Dann kam die chemische Untersuchung. Die Naturwissenschaften haben den Vorteil, dass sie nicht so viel den Emotionen unterliegen, als die Gesellschaftswissenschaften. Die Chemiker Bělohoubek und Šafařík haben die Königinhofer Handschrift mit mehreren Methoden geprüft. Das Ergebnis war: die Handschrift benimmt sich genauso wie die unbestrittenen alten Denkmäler. Bělohoubek hat auch einige neue Fälschungen geprüft, aber sie haben anders reagiert. Die einzig verdächtige Sache war die blaue Farbe in der Initiale N. Die Farbe heißt Berliner Blau und ist in der Fachliteratur erst im Jahre 1710 beschrieben. Die Initiale hat aber unter diesem Blau noch eine grüne und eine rote Schicht und darum hat sie der Chemiker als eine spätere Ergänzung verstanden. Aber der Philologe Gebauer hat gemeint, dass das Berliner Blau ein Beweiss der Fälschung ist. Die Chemiker waren nach einigen Streiten enttäuscht, und Bělohoubek hat abgelehnt, die Handschriften weiter zu prüfen. So wurde die Grünberger Handschrift keiner gründlichen chemischen Prüfung unterzogen.
Nun ging der Streit in das Gebiet der Linguistik über. Die Sprachwissenschaftler suchten sprachliche Fehler und ungewohnte Ausdrücke, die anderen – auch Amateure oder Laien – haben die angeblich „unmögliche“ Wörter in der alten Literatur hier und da gefunden. Gebauer war Professor der tschechischen Sprache an der Prager Universität und hat dort alle seine Zuhörer in der Überzeugung gehalten, dass die Königinhofer und die Grünberger Handschrift Fälschungen sind. Die chemische Prüfung war jedoch dagegen. So war der Streit um die Echtheit der Handschriften sozusagen ein Streit zwischen Sprachwissenschaft und Chemie.
Aber auch Historiker haben sein Wort dazu gesagt. Der Historiker Jaroslav Goll hatte einige Einwände gegen bestimmte Realien in den epischen Liedern. In einem Lied spricht man über ein Tor über den Fluss Moldau, das war etwas rätselhaft, aber das Tor wurde später wirklich gefunden. Es war ein Tor der Prager Burg, die in der Richtung zum Fluss führte.
Eine weit kompliziertere Frage ist die Schlacht bei Olmütz, worüber das Lied Jaroslav erzählt. Die tschechischen Historiker meinen, dass keine Schlacht bei Olmütz war, weil sie in keiner Chronik beschrieben ist. Schon Palacký hat aber betont, dass aus dieser Zeit nur sehr wenige schriftliche Nachrichten geblieben sind. Das Lied schildert den Mongoleneinbruch in Europa im Jahre 1241. Ein großes Heer von Mongolen oder Tataren ist nach Ungarn, Polen und Mähren angekommen, sie haben weite Gebiete geplündert. Gemäß der Königinhofer Handschrift haben die Einheimischen gegen Mongolen heroisch gekämpft. Die Chroniken schreiben zwar nichts über eine Schlacht, aber wir können annehmen, dass kleinere Konflikte vorgekommen sind. Und es ist üblich in den Heldensagen, dass man die Kämpfe großartiger schildert, als sie in der Wirklichkeit waren. Darum ist auch die Schilderung der Schlacht bei Olmütz kein unwiderlegbarer Beweis gegen die Echtheit der Handschriften.
Die tschechische Gesellschaft war so in der Meinung über die Handschriften gespalten. Die ältere Generation war von der Echtheit der Handschriften überzeugt, aber sie starb langsam aus. Die jungen Leute lieben oft in Opposition zu sein und sie waren geneigt, die Handschriften für Fälschungen zu halten. Die Nationalideale waren am Ende des 19. Jahrhunderts nicht mehr so anziehend, die Weltanschauung hat sich geändert und junge Leute waren mehr von Sozialidealen als von der eigenen Nation begeistert. So sank das Interesse für die Handschriften allmählich.
Im Jahre 1899 meldete der Philologe Ladislav Dolanský, dass er in der Grünberger Handschrift eine geheime Unterschrift des Fälschers gefunden hat. Es geht um diese Stelle. Am Ende der Zeile sind mehrere rote unlesbare Linien und Zeichen. Dolanský hat gesagt, dass es sich um verschiedene Buchstaben handelt, von denen einige umgekehrt sind. Die Buchstaben sollten die Worte HANKA FECIT bilden. Es bedeutet auf Lateinisch: Hanka hat gemacht. Dieses chiffrierte Geständnis des Fälschers hat ein großes Aufsehen erregt. Manche haben geglaubt, ohne die Realität in der Handschrift zu sehen. Jedoch hat es sich später gezeigt, dass die vermeintliche Buchstaben nur in einer Litographie, also in einer Kopie sind. In dem Original kann man kein Hanka fecit lesen.
Der Streit um die Handschriften nahm also kein Ende. Es gab mehrere Leute, die mit dem Zustand nicht zufrieden waren. Im Jahre 1933 entstand die Tschechische Handschriftengesellschaft, die die Echtheit der Handschrifte verteidigte. Viele Bücher und Artikel pro und kontra sind erschienen. Dann kam der zweite Weltkrieg, dann die Kommunisten und die Frage der Handschriften stand lange im Hintergrund.
Der Widerspruch zwischen Sprachwissenschaft und Chemie war aber immer ungelöst. Ende 60. Jahren kam der Schriftsteller Miroslav Ivanov und er hatte Lust den langjährigen Streit zu beenden. Es war ihm gelungen, eine neue chemische Prüfung in dem Kriminalistischen Institut anzuregen. Jedoch die Kriminalisten hatten keine Erfahrung mit den mittelalterlichen Handschriften. Sie haben die Blätter unter dem Mikroskop beobachtet und Spuren von Fälschung gesucht. Die roten Zeichen in der Grünberger Handschrift waren ihnen verdächtig. Die Kriminalisten haben für diese Zeichen eine Erklärung gefunden: der Fälscher hat einen alten Text verwischt, nur einige rote Buchstaben und Initialen sind geblieben, und dann hat er das Pergament mit einem neuen Text beschrieben. Ein wieder beschriebenes Pergament heißt Palimpsest und es war übrigens eine ziemlich normale Sache im Mittelalter, weil das Pergament teuer war. Die Palimpsest-Theorie sah schön aus, es war aber nötig, sie zu beweisen. Und hier war das Team um den Schriftsteller Ivanov nicht exakt genug. Die Prüfungen waren ungenügend und die Schlüsse hat man nicht überzeugend belegt. Das Kriminalistische Institut hat abgelehnt, den Schluss der Untersuchung unter seinem Namen zu veröffentlichen. Es ist nur eine kurze Nachricht in den Tageszeitungen erschienen, dass das Kriminalistische Institut keine Stellung herausgegeben hat.
Der Schriftsteller Ivanov hat jedoch zwei populäre Bücher über die Handschriften und ihre Untersuchung geschrieben, wo er sehr spannend schilderte, wie er und seine Kollegen die Fälschung der Handschriften bewiesen haben. Diese Bücher hatten einen ziemlich großen Erfolg bei uns, sie sind geschickt und interessant geschrieben und sie hatten daher eine Menge Leser beeinflusst.
Die Verteidiger der Handschriften hatten in der Kommunisten-Ära keine Möglichkeit zu publizieren. Sie kamen jedoch auch mit neuen Beiträgen zum Thema. Der klassische Philologe Julius Enders hat die Handschriften gründlich aus der sprachlichen und poetischen Seite untersucht. Er hat dabei neue Ergebnisse der Sprachwissenschaft und der Literaturwissenschaft verwendet. In dem 20. Jahrhundert hat sich das Studium der sogenannten Oralpoesie erheblich vertieft. Die Oralpoesie ist eine mündlich vorgetragene Poesie. Sie hatte seinen Höhepunkt im Altertum, wenn die Leute noch nicht schreiben und lesen konnten. Damals gab es Sänger oder Barden, die viele Lieder auswendig kannten. Sie haben die Lieder mit einem einfachen Musikinstrument gesungen und das Publikum hat gehorcht. Einige Beispiele sind das deutsche Nibelungenlied, das Hildebrandslied, oder der englische Beowulf.
Die Orallieder haben eine bestimmte Technik und poetische Elemente, die wir auch in den Handschriften finden. Julius Enders hat gezeigt, dass die Sprache der Handschriften der Oralpoesie entspricht. Zum Beispiel, in den Liedern sind Elemente aus verschiedener Zeiten und Mundarten. In den Handschriften ist die einzige tschechische Oralpoesie enthalten.
Julius Enders hat auch die grammatische und ethymologische Seite der Sprache als ein System studiert. Er hat gezeigt, dass die Sprache der Königinhofer Handschrift etwas anders als die Sprache der Grünberger Handschrift ist. Sogar in der Königinhofer Handschrift kann man Lieder in einer älteren und in einer neueren Sprache unterscheiden. Es sieht so aus, dass jemand verschiedene Lieder aus verschiedenen Zeiten und Gebieten gesammelt hat.
Ein weiterer interessanter Beitrag zu der Sache war ein Artikel von dem Professor Karel Krejčí im Jahre 1974. Er hat vorgeschlagen, dass die Handschriften in der Aufklärungszeit entstehen konnten. In der Vergangenheit hat man die Handschriften als eine Alternative gesehen: entweder sind es Fälschungen aus dem Anfang des 19. Jahrhunderts oder echte alte Denkmäler aus dem 10.-13. Jahrhundert. Aber inzwischen befindet sich eine Reihe von Jahrhunderten, an die vorher niemand gedacht hat.
In diesem Sinne hat auch Professor Zdenko Frankenberger Daneš die Frage gelöst. Seine Theorie ist, dass die Handschriften in der Barockzeit für die Adelsfamilie der Grafen von Sternberg geschrieben sind. Der Autor soll ein jugoslawischer Dichter sein, der vor dem Krieg mit Türken nach Böhmen geflogen ist. Damit kann man auch einige sprachliche Unterschiede erklären.
Im Jahre 2009 ist eine neue bedeutende Studie zu den Initialen der Königinhofer Handschrift erschienen. Vorher hat man gemeint, dass die Initialen ungefähr in der gleichen Zeit wie die normale Schrift entstanden sind. Dr. Lubomír Sršeň aus dem tschechischen Nationalmuseum ist mit einer anderen Idee gekommen. Die Handschrift ist ziemlich klein und die Initialen passen zu dem gesamten Eindruck nicht. Es ist wahrscheinlich, dass der Finder Václav Hanka die Initialen nachträglich mit Farben und Gold geschmückt hat. Er hielt die Handschrift für sein Eigentum und möchte sie prächtiger machen. Es gibt Andeutungen, dass die Initialen bei der Findung anders ausgesehen haben. Lubomír Sršeň meint, dass die Initialen erst nach der Findung durch Vaclav Hanka vergoldet sind und erst im Jahre 1852 die Farbe Berliner Blau in die Initiale N gelangen ist. Dadurch ist die neuere Farbe in der Handschrift geklärt.
Die Frage, wie alt die Handschriften sind, ist bis heute nicht gelöst. Das tschechische Nationalmuseum hat in diesem Jahr eine gründliche Untersuchung der Handschriften mit modernen Methoden begonnen. Das erste Ziel der Untersuchung ist, Methoden zu finden, wie die Handschriften aufzubewahren sind. Dann kann man auch klären, wie und wann die Handschriften entstanden sind.
Aber unabhängig von dem Ergebnis können wir schon jetzt sagen, dass die Handschiften zu der Bildung der tschechischen Sprache, Literatur und Nation beigetragt haben. Die Lieder haben viele Künstler inspiriert. Bis heute bleiben die Lieder der Königinhofer und Grünberger Handschriften eine mächtige Poesie, die auch zu dem heutigen Leser sprechen kann. Und sie bleiben noch bis heute ein Geheimnis.