8. Das Sträusschen. Weht ein Lüftchen aus fürstlichen Wäldern, Da läufet ein Mädchen zum Flusse, Schöpfet Wasser in beschlag'ne Eimer; Auf dem Wasser schwimmt zur Maid ein Sträusschen, Wohlriechend Sträusschen von Veilchen und Rosen, Und das Mädchen will das Sträuschen haschen; Sie fällt, ach! sie fällt in's kalte Wasser. Wenn ich nur wüsste, du schönes Sträusschen, Wer dich gepflanzt in die lock're Erde; Dem wohl gäb' ich ein goldenes Ringlein. Wenn ich nur wüsste, du schönes Sträusschen, Wer dich unwunden mit biegsamem Baste; Dem wohl gäb' ich ein Nadel vom Haare. Wenn ich nur wüsste, du schönes Sträusschen, Wer dich geworfen in's kalte Wasser; Dem wohl gäb' ich mein Kränzlein vom Haupte.
Národní knihovna v Praze [sign. 9 D 867]